Ein inzwischen über ein Jahrhundert altes Dogma besagt, dass Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) wegen der Gefahr der Ausbildung einer Hyperkaliämie kein bzw. wenig Obst oder Gemüse essen sollten.
In den letzten Jahrzehnten konnten zahlreiche neue Therapien für die Behandlung des kardiorenalen Syndroms entwickelt werden. Hemmstoffe aus dem Bereich des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAASi) sind von besonderem Vorteil.
Serum-Kaliumstörungen zählen neben Störungen der Serum-Natriumkonzentration zu den häufigsten Elektrolytabnormalitäten. Da Kalium eine wichtige Rolle bei der Erregungsbildung und -leitung spielt, sind Hypo- und Hyperkaliämie mit einem erhöhten Risiko von lebensgefährlichen Arrhythmien verbunden.
Kalium ist das am häufigsten vorkommende Kation im menschlichen Körper, so beträgt die Gesamtmenge von Kalium im Körper ca. 3500 mmol (Tamargo J; Cardiovasc Drugs Ther 2018; 32:99).
Eine Hyperkaliämie ist die gefährlichste Komplikation des Elektrolythaushaltes, ist auch weiterhin mit einer hohen Letalität verbunden (wobei die Dunkelziffer der Todesfälle wesentlich höher sein dürfte als die tatsächlich berichteten Fälle).
Kalium spielt eine zentrale Rolle für Membranpotentiale und damit für das Funktionieren einer Reihe von Organen, wie Muskeln, Nerven und Drüsen. Die Kaliumverteilung im Körper wird durch die Na+/K+-ATPase bestimmt. Sie transportiert Kalium in die Zellen und sorgt dafür, dass die intrazelluläre Kaliumkonzentration hoch (bis zu 140 mmol/l) und die extrazelluläre Kaliumkonzentration niedrig (4 mmol/l) ist.
Kaliumstörungen gehören zu den häufigsten Elektrolytstörungen, die uns in der klinischen Praxis begegnen. Sie betreffen insbesondere Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen (CKD), wobei sowohl krankheits- als auch therapieassoziierte Ursachen wie Diuretika und Hemmer des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) eine begünstigende Rolle spielen.
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