INTENSIV-News
Mit dem Terminus „Nierenersatztherapie“ assoziieren wir intuitiv fast
ausschließlich positive Effekte. In den letzten Jahren ist immer
deutlicher geworden, dass Nierenersatzverfahren auch jenseits von
offensichtlichen hämodynamischen Auswirkungen mit einer Reihe von
relevanten Nebenwirkungen und Komplikationen verbunden sein können.
Dies gilt nicht nur für den Patienten unter einer chronischen
Hämodialysetherapie, sondern auch für das akute Nierenversagen (ANV);
diese therapieassoziierten Nebenwirkungen könnten bei diesen Patienten
auch den Krankheitsverlauf und die Prognose beeinflussen.
Diese Diskussion ist vergleichbar mit der Entwicklung der
Beatmungstherapie, der in den ersten Jahrzehnten ebenfalls fast nur die
Vorteile zugeschrieben wurden, für die in den letzten Jahren bekanntlich
schwerwiegende Nebeneffekte („Beatmungstrauma“) beschrieben wurden, was
schließlich das Konzept der „lungenprotektiven“ Beatmung vorangetrieben
hat. In Analogie zu diesen beatmungsassoziierten Komplikationen wurden
die Nebeneffekte der Nierenersatztherapie von einer spanischen Gruppe
als „Dialytrauma“ bezeichnet (Maynar-Moliner J; N Engl J Med 2008;
359:1960). Müssen wir also auch eine „nephroprotektive“
Nierenersatztherapie entwickeln?
Welche Faktoren könnten für dieses „Dialytrauma“ verantwortlich zu machen sein (Tabelle)?
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