INTENSIV-News
Steroids in second degree caustic burns of the esophagus: A systematic pooled analysis of fifty years of human data: 1956-2006.
Fulton JA, Hoffman RS. Clin Toxicol (Phila) 2007; 45:402-8
New York University and Bellevue Hospital Center and Consultant, New York City Poison Control Center. New York, New York. USA.
BACKGROUND
AND OBJECTIVES: Although steroids are usually withheld in grades I and
III esophageal burns, controversy continues regarding their use in grade
II burns. Two analyses, including data from 1956-1991 and 1991-2003,
respectively, disagreed in their therapeutic recommendations. Our
objective is to re-evaluate the usefulness of steroids in grade II
burns.
METHODS: The two previous analyses and their references were
reviewed. Medline was searched for additional recent human reports.
Inclusion criteria were endoscopically documented grade II burns and at
least ten days of steroids or no steroids. Pooled data were evaluated by
X(2) test with alpha set at 0.05.
RESULTS: Prior analyses identified
12 studies, and one additional study was found during the literature
search for a total of 328 patients. 30/244 patients receiving steroids
and 16/84 patients who did not receive steroids developed strictures,
respectively. This difference was not statistically significant.
Heterogeneity of the data prevented formal metanalysis.
CONCLUSION:
Although methodologically limited, the existing data fail to support the
use of steroids in patients with caustic-induced grade II esophageal
burns.
Die Ingestion ätzender Flüssigkeiten mit ihren unmittelbaren
Konsequenzen und Spätfolgen im Gastrointestinaltrakt ist mit erheblichen
therapeutischen Schwierigkeiten und weiterhin ungeklärten Fragen
verbunden. Dazu zählt vor allem jene nach einer wirksamen Prophylaxe
verätzungsbedingter Ösophagusstrikturen. Seit 1950 gilt den Steroiden
ein zentrales Augenmerk, das auf deren Eigenschaft aus
tierexperimentellen Beobachtungen an Mäusen beruht, Entzündung und
Fibroplasie an verätzten Schleimhautarealen zu unterdrücken. Steroide
wurden daher jahrzehntelang in dieser Indikation eingesetzt.
Aus
den klinischen Studien zwischen 1980 und 2004 an Patienten mit
Ösophagusverätzungen ergab sich jedoch die zunehmende Erkenntnis, dass
Steroide im Falle von Verätzungen des Grades I und III keine
prophylaktische Wirkung gegen eine Strikturenbildung aufweisen, sondern
dass vielmehr ein gesteigertes Komplikationsrisiko in Form von
Perforation, Fistelbildung und Infektion zu erwarten ist.
Die
Rolle der Steroide bei Verätzungen des Grades II wird hingegen
kontroversiell betrachtet. Eine Studie an 361 Patienten mit zweit- und
drittgradigen Ösophagusverätzungen erbrachte einen Behandlungserfolg bei
den mit Steroiden behandelten Patienten gegenüber den unbehandelten im
Verhältnis 2:1 (Howell JM; Am J Emerg Med 1992, 10:421). Dieses Ergebnis
muss allerdings aufgrund der mangelnden Trennung zwischen Grad II und
III der Verätzungen relativiert werden.
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Tags: intensiv-news steroide verätzungen
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